Allgemeines
Das deutsche Müllentsorgungssystem basiert auf einer strengen Mülltrennung, die sicherstellt, dass Abfallarten getrennt voneinander gesammelt werden. Es gibt verschiedene Behälter, in denen der Müll getrennt gesammelt wird, wie zum Beispiel den gelben Sack oder die gelbe Tonne für Verpackungen aus Kunststoff, Metall und Verbundstoffen, die braune Tonne für Bioabfälle und die blaue Tonne für Papier und Pappe. Die Entsorgung von Sondermüll wie Batterien, Elektrogeräten, Chemikalien oder Altöl erfolgt über spezielle Sammelstellen oder Recyclinghöfe. Auch alte Kleidung und Schuhe können über Sammelcontainer oder Altkleiderläden entsorgt werden. Die Müllentsorgung in Deutschland ist jedoch nicht nur auf die Sammlung und Transport von Abfall ausgerichtet, sondern auch auf die Wiederverwendung und das Recycling von Abfall. Verpackungen mit dem “Grünen Punkt” müssen beispielsweise recycelt werden und es gibt spezielle Recyclingprogramme für Glas, Altpapier und Elektroschrott. Die Müllentsorgung in Deutschland ist also ein komplexes System, das auf einer effektiven Mülltrennung und dem Recycling von Abfall basiert. Indem wir Abfall sorgfältig trennen und entsorgen, können wir dazu beitragen, die Umwelt zu schützen und Ressourcen zu schonen. Jeder Einzelne kann einen Beitrag leisten, indem er Abfall korrekt entsorgt und wiederverwendet, wenn es möglich ist. Das deutsche Abfallwirtschaftssystem ist darauf ausgelegt, nachhaltig und ressourceneffizient zu sein. Abfall wird nicht als Problem, sondern als wertvolle Ressource betrachtet, die zur Schaffung neuer Produkte und Energie genutzt werden kann. Durch eine effiziente Abfallwirtschaft und Recycling kann Deutschland natürliche Ressourcen erhalten und seine Umweltauswirkungen reduzieren. Insgesamt wird das deutsche Abfallwirtschaftssystem als Modell für andere Länder angesehen. Die Betonung der Abfalltrennung, fortschrittliche Recyclingtechnologien und nachhaltige Praktiken haben zu signifikanten Reduzierungen der Abfallerzeugung und Umweltverschmutzung geführt, während gleichzeitig die Erhaltung natürlicher Ressourcen gefördert wird.
Das deutsche Pfandsystem
Allgemeines: Das Pfandsystem will verhindern, dass leere Flaschen achtlos weggeworfen werden, im Müll landen oder, da sie oft aus Plastik sind, Gewässer; insbesondere die Tiere, die im Wasser leben; belasten. Deshalb bekommt man für jede leere Flasche, unabhängig vom Inhalt, einen bestimmten Betrag an Geld. Dabei handelt es sich genau um den Betrag, der beim Kauf der Flasche – zusätzlich zum Kaufpreis – als Flaschenpfand bezahlt worden war. In den Einkaufsmärkten werden die leeren Flaschen einzeln in einen Automaten gelegt. Nach abgeschlossener Eingabe wird ein Bon ausgeworfen, der an der Kasse zur Verrechnung vorgelegt werden kann.
Es gibt zwei Arten von Pfand:
Einwegpfand (Flaschen, die nur einmal genutzt/abgefüllt werden): Jeder Betrieb, der Einwegflaschen verkauft, ist verpflichtet, leere Einwegflaschen bis zu einer Größe von 3 Liter zurückzunehmen und den Pfandbetrag von 25 Cent je Flasche zurückzuzahlen, auch wenn die Flaschen nicht bei ihm gekauft worden waren.
dpg-logo auf Dosen & Flaschen mit 25 Cent Pfand
Dafür sind in aller Regel in den Märkten Automaten aufgestellt.
Ab dem 1. Januar 2024 gilt in Deutschland eine neue Pfandregelung für milchhaltige Einwegflaschen. Verbraucher müssen 25 Cent Pfand für Getränke in Einwegkunststoffflaschen mit mindestens 50% Milchanteil zahlen. Dies betrifft Produkte wie Milch, Kakao, Latte Macchiato, Ayran, Buttermilch, Trinkjoghurt und Kefir. Nicht wiederverschließbare Becher, Tetrapacks oder Schlauchbeutel sind ausgenommen. Das Pfand-Logo auf den Verpackungen hilft bei der Identifizierung pfandpflichtiger Produkte. Leere Flaschen können in Supermärkten und Discountern zurückgegeben werden, wobei alle Marken akzeptiert werden.
Mehrwegpfand (Flaschen, die mehrfach abgefüllt und verkauft werden): Mehrwegflaschen sind fast alle aus Glas, das ein wichtiger Rohstoff ist. Deshalb wird für diese Flaschen ein Pfand erhoben, das zwischen 8 Cent (Bier) und 15 Cent (fast alle anderen, außer Schweppes und Andechs) beträgt.
Werden Getränke in Kisten verkauft, ist auch für diese ein Pfandbetrag zu entrichten. Mehrwegflaschen werden nur in Vollsortimenter-Märkten und in Getränkemärkten zurückgenommen.
Kunstoffe
Alle anderen Flaschen und Verpackungen aus Kunststoff werden vom Verbraucher im Gelben Sack gesammelt. Diese werden in regelmäßigen Abständen am Straßenrand abgeholt. Gelbe Säcke dürfen keinen anderen Müll enthalten. Sie werden in ausreichender Menge, meist am Jahresbeginn, kostenlos an alle Haushalte verteilt. Ansonsten sind diese auch im jeweiligen Rathaus erhältlich.
Anstelle des Gelben Sackes können auch Mülleimer mit gelben Deckeln verwendet werden.
Glas
Alle anderen Glasflaschen oder ähnliche Behälter aus Glas werden in sogenannten Altglascontainern entsorgt.
Es gibt drei Arten von Altglascontainern:
Grünglas – Grünes Glas,
Braunglas – Braunes Glas,
Weißglas – Transparentes (weißes) Glas.
Zu beachten: Blaues oder andersfarbiges Glas gehört in den Grünglascontainer.
Entsorgung im Supermarkt
Batterien werden im Supermarkt entsorgt, im Bereich der Kasse findet man eine Tonne oder ähnliches, wo man sie entsorgen kann.
Ab 1. Juli 2022 können alle ausrangierten Elektrogeräte im Supermarkt abgegeben werden, Voraussetzung hierfür ist: Das Gerät darf eine Kantenlänge von 25 Zentimeter nicht überschreiten. Der Supermarkt muss das Gerät zurücknehmen, unabhängig davon wo das Gerät erworben wurde.